Uganda

Der erste Urlaub stand an. Am Mittwoch Nachmittag ging unser Bus nach Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Unser Plan war nach Kammpala und nach Jinja zu fahren und am n’chsten Montag zurückzufahren. Nach einer knapp zwölfstündigen Nachtdfahrt in einem erstaunlich konfortablen Reisebus und trotzdem wenig Schlaf kamen wir gegen fünf Uhr morgens in Kampala an. Es hatte uns jedoch keiner informiert, dass wir schon in Kampala angekommen waren und irgendwie verließ auch keiner den Bus. Also sind wir noch im Bus sitzen geblieben und haben noch ein gutes Stündchen geschlafen.
Irgendwann haben wir dann auch den Bus verlassen. Wir waren die ganze Zeit direkt in Kampalas Innenstadt. Obwohl es so früh war, war schon total viel los, die Stadt wimmelte nur so vor Menschen, überall fuhren Autos und Motorräder, die in Uganda Boda­Bodas heißen, und es wird alles nur erdenkbare am Straßenrand verkauft. Wir hatten eigentlich nur vor geld zu wechseln, was letztendlich aber doch schwieriger war als gedacht, da so früh noch keine Wechselbüros auf hatten. Irgendwann hat es dann doch geklappt nachdem wir völlig fertig und mit unseren Backpackern durch die Menschenmassen gelaufen sind. Zu dritt auf dem Boda­Boda (Fahrer und zwei weitere Personen) sind wir dann zu einem Hostel gefahren, welches uns ein Freund empfohlen hatte. Das Backpacker Hostel war ein super schönes und günstiges Hostel am Stadtrand. Wir haben uns dort erstmal ein Frühstück gegönnt, haben uns dann frisch gemacht und sind wieder in die Stadt rein gefahren. Dort haben wir uns etwas umgeschaut und die guten Shoppingmöglichkeiten genossen.

 

Gisenyi bietet in der Hinsicht nicht besonders viel. Zum Mittagessen sind wir in den Centenary­-Park gegangen, ein Park mit mehreren Bars und Restaurants direkt in der Stadt. Obwohl drumherum viel Verkehr ist, ist es im Park eher ruhig. Dort haben wir türkisch gegessen und sind anschließend auf den großen Lebensmittelmarkt gefahren. Auf der einen Seite wird dort frisch gekocht und direkt daneben sieht man ganz viele Hühner in kleine Käfigen. Geht man weiter, wird man von einer Vielfalt an Obst und Gemüse in allen Formen, Farben und Größen umgeben. Das übertrifft den Markt in Kigali nochmal um Einiges! Viel ist dort jedoch auch importiert und dadurch relativ teuer. Der Markt ist aufgeteilt in zwei Teile. Im überdachten Teil des Marktes wird das Obst und Gemüse verkauft, das importiert ist und draußen unter ganz vielen kleinen Sonnenschirmen ist das regionale Obst und Gemüse. Direkt neben dem Markt führen einige Treppen auf einen Balkon, von dem aus ,an einen guten Blick auf den Markt hat.

Nachdem wir diese Aussicht genossen haben, sind wir noch in einen kleinen Stoffladen gegangen, der eine riesige Auswahl an afrikanischen Stoffen hatte. Daria, Selina und ich haben uns alle einen Stoff gekauft, bei so vielen schönen Stoffen aber definitiv keine Leichte Entscheidung! Nach einem ziemlich anstrengenden Tag sind wir dann zum Hostel zurück gefahren, haben eine Pizza aus dem Steinofen und eine warme (!) Dusche genossen und sind dann nur noch in unsere Betten gefallen.
Am nächsten Tag waren wir dann zuerst kurz in der Stadt, haben ein paare Kleinigkeiten gekauft und sind dann weiter zu einem Hindu-Tempel gefahren. Wir durften nur leider nicht in das Gebäude herein gehen und haben es deshalb nur von außen angeschaut. In Kampala sind erstaunlich viele Inder und auch Muslime, weswegen die Stadt von beidem sehr stark geprägt ist.
Mittags waren wir wieder im Centenary-Park. In dem Restaurant standen viele gute Gerichte aus verschiedenen Ländern auf der Karte, es stellte sich jedoch heraus, dass es nur die Hälfte aller Gerichte tatsächlich gab.
Weil wir noch etwas mehr von der Stadt sehen wollten, haben wir mit Boda-Bodas eine Stadtrundfahrt gemacht. Die Boda-Boda-Fahrer haben uns hauptsächlich im reichenviertel herumgefahren und haben uns viel gezeigt. In Uganda ist es vor allem sehr angenehm, dass man mit den Boda-Boda-Fahrern sehr gut reden kann, da fast alle Englisch sprechen, was in Ruanda nur selten so ist. Am Ende sollten die Fahrer uns eigentlich zum Hostel zurückfahren, die Fahrer haben sich aber komplett verfahren, weshalb wir fast direkt an den Slums vorbeigefahren sind. Dadurch haben wir nochmal eine andere Seite der Stadt gesehen.

 

Im Hostel angekommen haben wir noch gegessen und ganz lange draußen geredet.


Am Samstag haben wir uns gegen 11 Uhr (geplant war halb 10) auf den Weg nach Jinja mit dem Kleinbus gemacht. Dort wollten wir zwei Freiwillige vom DRK treffen, die wir beim Vorbereitungsseminar in Deutschland kennengelernt haben. Die Natur Ugandas ist echt beeindruckend. Es gibt dort so viele weite Flächen mit fast unberührter Natur, was man in Ruanda deutlich weniger hat, einerseits weil die Landschaft so hügelig ist und andererseits weil ein Großteil der Fläche landwirtschaftlich genutzt wird. Zwischenzeitlich sind wir auch durch einen großen Wald gefahren, der fast schon urwaldähnlich aussah.
Gegen Mittag waren wir dann in Jinja, haben uns mit den anderen Freiwilligen in ein Café gesetzt und haben spontan entschieden mit ihnen zurück nach Mbale zu kommen. Sie hatten zwei andere ehemalige Freiwillige bei sich Zuhause, mit denen sie am nächsten Tag zu den Sipi-Falls wollten. Wir sind also nochmal vier Stunden zu den Jungs nach Hause gefahren, von Jinja haben wir deshalb leider nicht so viel gesehen. Auf dem Weg nach Mbale hat es dann angefangen in Strömen zu regnen und zu gewittern; es herrschte fast schon Weltuntergangsstimmung. Wir haben völlig durchnässt alle die Dusche genossen und noch lange über unsere Freiwilligendienste gesprochen.
Am nächsten Morgen hatte sich ein Kollege vom DRK , der die Tour zu den Sipi-Falls organisiert hat, um zehn Uhr angekündigt. Wir haben natürlich noch bis 13 Uhr auf ihn gewartet bis er wirklich kam. Wir sind ca. eine Stunde zu den Sipi-Falls gefahren, die Natur auf dem Weg war total schön. Direkt hinter Mbale fangen die Berge an, überall sind Bananenpflanzen und große Bäume, die Affenbrotbäumen ähneln. Und schon auf dem Weg zu den Sipi-Falls konnten wir mehrere Wasserfälle sehen. Die Tour hat insgesamt ca. 4-5 Stunden gedauert und wir haben drei Wasserfälle gesehen.

Während man von Wasserfall zu Wasserfall wandert, wandert man durch fast unberührte Natur und ab und zu läuft man an einigen Häusern vorbei. Manchmal laufen dann aus den Häusern Kinder heraus und freuen sich total, wenn sie uns sehen. Wenn man dann oben beim Wasserfall angekommen ist, hat man eine sehr beeindruckende Sicht auf die Weiten Ugandas und ganz in der ferne konnte man einen großen See sehen. Bei gutem Wetter kann man eigentlich auch im Becken des größten Wasserfalls schwimmen gehen, da jedoch gerade Regenzeit ist, kommt zu viel Wasser mit dem Wasserfall herunter und es wäre zu gefährlich dort schwimmen zu gehen.

Der Trip war trotzdem wunderschön
Am Montag sind wir dann sechs Stunden zurück nach Kampala und von dort aus nochmal zwölf Stunden nach Gisenyi nach Hause gefahren.
Das war es aber wert!